Evakuierung, spannende Erlebnisse und viel Spaß - Die Klasse 10b auf Abschlussfahrt in Wien

Endlich hatte das lange Warten ein Ende! Nachdem der ursprünglich geplante Termin für die Abschlussfahrt der Klasse 10b im September 2024 wortwörtlich wegen der Überflutungen und des Starkregens ins Wasser gefallen war, stieg bei allen der Nervenkitzel, die Aufregung und natürlich die Vorfreude auf die österreichische Hauptstadt.
Wir trafen uns am 10.03.2025 um 08:15 Uhr mit unserer Klassenleiterin Frau Schwarz und dem begleitenden Lehrer Herrn Held am Schwandorfer Bahnhof, um hier mit dem Zug nach Regensburg zu fahren. Dort angekommen stiegen wir in den ICE, welcher reservierte Sitzplätze bereithielt und machten es uns bequem. Die ganze Klassengemeinschaft unterhielt sich lebhaft über die bevorstehenden Aktivitäten in Wien. Doch nach kurzer Zeit, als wir bereits einige Kilometer zurückgelegt hatten, passierte das Unvorhergesehene:
Der Zug kam abrupt zum Stillstand und wir standen auf den Gleisen! Viele verwirrte Blicke trafen aufeinander, während die Durchsagen des Zugpersonals uns mitteilten, dass die Bahn den Strom verloren habe. Dennoch versuchten sie uns zu beruhigen – mit Erfolg. Bald wurde uns ein Evakuierungszug zugesagt, ein anderer ICE, der für uns geräumt wurde. Nach drei langen Stunden kam ein anderer Zug, welcher uns und die anderen Fahrgäste nach und nach evakuierte. Die Fahrt ging schließlich weiter und wir stiegen nochmal in St. Pölten um.
16:40 Uhr – der Moment, als wir das erste Mal die Wiener Luft schnuppern durften. Vom Westbahnhof bis zu unserer Unterkunft, dem „Do Step Inn Home“ – Hostel, war es nicht weit, weshalb wir uns zu Fuß auf den Weg machten. Direkt angekommen durften wir die schweren Koffer und Taschen in die Zimmer bringen, in denen wir uns dann noch kurz ausruhten, bis es auf die erste Entdeckungstour der schönen Provinz
ging.
Aufgefrischt machten wir uns allesamt in die 5km lange, moderne Kaufstraße, in welcher wir uns in Gruppen aufteilten, die ersten Einkäufe machten und etwas nach dieser anstrengenden Fahrt aßen.
Der Dienstag begann mit einer zweistündigen Stadtführung, bei der uns die gebürtige Wienerin und erfahrene Reiseführerin Eva zahlreiche spannende Informationen zu den verschiedenen Bezirken, der beeindruckenden Architektur und der Geschichte dieser erfolgreichen Touristenstadt näherbrachte. Besonders mitreißend war hier auch unsere erste Fahrt mit der U-Bahn, die uns unter der Erde wie echte Wiener fühlen ließ. Zudem besuchten wir den in der Innenstadt liegenden Stephansdom, der durch das bunte Ziegeldach, den hohen Südturm und die markante Bauweise überzeugte. Anschließend hatten wir Freizeit, bis es um 13:50 Uhr an der Wiener Hofburg weiterging. Hier tauchten wir im Sissi-Museum in die faszinierende Welt der Kaiserin ein, hörten uns via Audio-Guides verschiedene Erzählungen über ihren luxuriösen Lebensstil an und betrachteten die detaillierten Nachbildungen der Innenräume. Schick und aufgepäppelt, in schönen Abendkleidern und Hemden, ging es um 18:00 Uhr ins Musical. „Das Phantom der Oper“, welches wir uns im Raimundtheater anschauten, überzeugte durch die besondere Inszenierung des Stückes, die leidenschaftlich gestaltete Kulisse und die phantastischen Schauspiel- und Gesangskünste der Darsteller – ein absolutes Highlight der Fahrt!
Am Mittwoch wurden wir mit reichlich Sonne belohnt und besuchten nach dem Frühstück das Haus der Musik, das den Besuchern zahlreiche interaktive Möglichkeiten bot, mehr über das Gehör, bekannte Musiker der Vergangenheit, verschiedene Instrumente und vieles mehr zu erfahren. Mittags ging es zum Schloss Belvedere, einem Bauwerk des 18. Jahrhunderts, welches uns durch sein bezauberndes Aussehen direkt die Möglichkeit gab, schöne Fotos zu schießen. Auch innen staunten wir nicht schlecht! Majestätische Kunstwerke, wie „Der Kuss“ von Gustav Klimt, brachten uns zum Staunen. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, auf eigene Faust unsere Freizeit zu nutzen und gruppenweise, auf unsere Interessen bezogen, die Metropole in Augenschein zu nehmen. Am Donnerstag, leider unserem richtigen letzten Tag, fuhren wir zu „Madame Tussauds“, einem Museum, in welchem prominente Menschen als Wachsfiguren zu bestaunen sind. Nach der kurzen Einführung ging der Rundgang los und es wurden coole Erinnerungen in Form von Fotografien festgehalten. Egal ob ein Selfie mit Cro, eine elegante Abbildung mit Michael Jackson oder ein Kussbild mit Leonardo DiCaprio – dieser hat besonders den Mädchen gefallen 😉 – für jeden war etwas dabei. Um 14 Uhr erlebten wir Kultur hautnah: Das gelbgefärbte Schloss Schönbrunn stand auf dem Programm! Auch wenn wir es nur von außen begutachteten, gab es viel mehr zu bestaunen, wie beispielsweise die riesengroße Gartenanlage und natürlich die phänomenale Szenerie. Abends ging es in luftige Höhen! Mit einer Gesamthöhe von 252 Metern konnte einem schon die Aufregung in die Füße steigen, jedoch hat sich dieser Adrenalin-Kick auf der 150 Meter hohen Aussichtsterrasse des Donauturmes umso mehr gelohnt! Staunend blickten wir über die gesamte Stadt, der kalte Wind fegte uns durch die Haare und natürlich wurde das Panorama von jedem Einzelnen abgelichtet, bis es mit dem Aufzug wieder runterging und sich alle das allerletzte Mal auf den Weg machten, den Abend ausklingen zulassen – egal ob zum Essen, ins Hotel oder einfach nur beim Spazieren im nächtlichen Wien neue Orte zu entdecken. Auch ein Grüppchen, in dem ich dabei war, machte noch einen kurzen Abstecher zum Prater. Das ist wie bei uns das Volksfest, nur dass der Unterschied darin liegt, dass dieser das ganze Jahr geöffnet hat. Eine besondere Empfehlung meinerseits ist das 117 Meter hohe Kettenkarussell, welches einem das Gefühl von Freiheit verleiht.
Freitag stand unsere Abreise bevor. Leicht schläfrig, aber dennoch motiviert, zogen wir wieder zum Bahnhof und stiegen in den Zug zurück in die Heimat. Glücklicherweise diesmal ohne irgendwelche Probleme. Pünktlich kamen wir um 15:20 Uhr in Schwandorf an, wo schon die ersten Eltern auf ihre Kinder warteten.
Schlussfolgernd kann man aus diesem Erlebnis schließen, dass die Klassengemeinschaft durch die Fahrt gestärkt wurde und es ein Abenteuer war, was keiner von uns so schnell vergessen wird! Im Namen der ganzen Klasse 10b geht auch ein riesengroßes Dankeschön an unsere Lehrkräfte, die für die Planung der Reise sorgten, viel Geduld und Gelassenheit mitbrachten. Bussi, Baba Wien, es war wunderbar!
Leon Stebner, 10b