„SAD-88 – Feuer. Wut. Angst.“: Theater, das nicht loslässt

Ein starkes Zeichen gegen das Vergessen – Theaterstück „SAD-88“ an der KMK-Realschule

Am 14. Mai 2025 wurde die Turnhalle der KMK-Realschule zum eindrucksvollen Ort der Erinnerung. Vor den versammelten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 führte das Ovigo-Theater das dokumentarische Stück „SAD-88 – Feuer. Wut. Angst.“ auf – ein emotional bewegender Beitrag zur historisch-politischen Bildung und zur Werteerziehung.

Im Zentrum des Stücks steht der Brandanschlag von Schwandorf im Jahr 1988 – der erste rassistisch motivierte Anschlag in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Vier Menschen verloren damals ihr Leben, darunter auch ein zwölfjähriger Junge. Die Tätermotivation: blanker Hass. Lange Zeit wurde das Verbrechen öffentlich kaum aufgearbeitet. Das Stück konfrontiert diese kollektive Sprachlosigkeit – mit Nachdruck, aber auch mit Respekt.

„SAD-88“ ist kein Theater im klassischen Sinne. Regisseur Florian Wein und das Ensemble setzen auf eine packende Mischung aus Schauspiel, dokumentarischem Material, Originalzitaten und Zeitzeugenstimmen. Ohne einfache Erzählstruktur, aber mit eindringlicher Klarheit wurde das Publikum Teil einer Geschichte, die so erschütternd wie real ist. Besonders eindrucksvoll: die Aussagen der Hinterbliebenen, die das Publikum emotional unmittelbar erreichten.
Ein Satz zog sich wie ein roter Faden durch die Aufführung: „Es hört einfach nicht auf.“

Diese Worte spiegeln die fortdauernde Relevanz des Themas wider – denn rassistisch motivierte Gewalt ist kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine reale Gefahr der Gegenwart.

Die Inszenierung regte zum Nachdenken an, machte betroffen – und forderte auf: zum Erinnern, zum Hinschauen, zum Handeln.

Das Theaterstück war nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern ein wichtiger pädagogischer Impuls. Es war ein Appell gegen Gleichgültigkeit – und für ein respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft.

Wir danken dem Ovigo-Theater für diesen bewegenden Beitrag, der zeigt, wie kraftvoll Theater als Medium der Aufklärung und des Erinnerns wirken kann. Ein besonderer Dank gilt auch der Schulleitung und den Lehrkräften, die dieses Projekt ermöglicht und begleitet haben.

„SAD-88“ ist mehr als ein Theaterstück. Es ist eine Mahnung – und eine Verantwortung.

Samira Bohmann, Abby Lukas 9b

 
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